„Ich reiß mich doch eh schon die ganze Zeit total zusammen damit ich meinem Umfeld nicht auf den Sack gehe und wenn ich das dann mal nicht schaffe, dann sind alle genervt davon. Das zeigt mir ja, dass die mich nervig finden und dass ich mich noch mehr zusammenreißen muss.“
Das ist die Aussage einer Klientin und oh boy, ich hab da ein paar Dinge zu zu sagen.
Ein Thema, das so gut wie alle Menschen mit Mutterwunde haben ist, dass sie denken, dass sie immer eine Rolle spielen müssen, weil ihr wahres, authentisches Ich nun wirklich niemand leiden könnte.
Also kreieren sie eine Persona, von der sie denken, dass diese liebenswerter ist als sie es sind. Je mehr People Pleaser in dir steckt, desto mehr Personas werden auch kreiert, schließlich muss es genau die passende Persona für jeden Menschen in deinem Umfeld geben, die dessen Werte und Interessen optimal spiegelt.
Wir sind also Meister darin, eine Rolle zu spielen. Diese Rolle, von der wir denken, dass sie geliebt wird – im Gegensatz zu uns selbst natürlich.
Was ist die Dynamik dahinter?
Du zeigst dich nicht. Und weil du dich nicht zeigst, kannst du nicht gesehen werden. Und weil du gar nicht gesehen werden kannst, wirst du auch nicht gesehen. Und dann bist du sauer auf andere, weil du dich nicht gesehen fühlst.
Mhhh. Schwierig, oder?
Aber pass auf, es kommt noch schlimmer: Die Menschen in deinem Umfeld kennen nur deine Persona und entscheiden sich auf Basis dieser, ob sie eine Beziehung mit dir eingehen wollen. Da ist also beispielsweise diese immer fröhliche, outgoing, unkomplizierte Person zu der sie ja gesagt haben.
Wenn dann also der Punkt kommt, an dem du diese Persona nicht mehr aufrecht erhalten kannst und doch dein „wahres“ Selbst kurz durchscheint, das eigentlich oft grumpy oder traurig ist und am liebsten Zuhause auf der Couch sitzt und Netflix binged, dann hast du es oft mit Zurückweisung in irgendeiner Form zu tun: Menschen sind mindestens verwirrt, vielleicht auch genervt und ziehen sich zurück. Und du bist traurig, wütend, ängstlich, dass du wieder nicht gesehen und wieder abgewiesen wurdest.
Aber wer will ihnen denn vorwerfen, dass sie so reagieren? Du hast ihnen einfach etwas verkauft, das es gar nicht wirklich gibt. Sie kennen dein wahres Selbst nicht, du hast ihnen nie die Möglichkeit gegeben sich dafür oder dagegen zu entscheiden, mit dieser Person befreundet zu sein – mit DIR.
Dich nicht authentisch zu zeigen ist Selbstretraumatisierung. Immer und immer wieder. In der aktuellen Podcastfolge spreche ich darüber und zeige dir auch den Weg auf, wie du da rauskommst.
Hi, ich bin Karina – somatische Therapeutin und die Gründerin von Mutterwunde. Hier schreibe ich über alle Themen, die mich und meine Klient:innen beschäftigen.
Du bist wahrscheinlich hier, weil du selbst eine Mutterwunde hast, stimmt’s? Wenn du dir Begleitung bei der Aufarbeitung wünschst, bin ich gerne für dich da.
Lass uns gemeinsam herausfinden, wie ich dir gerade am besten helfen kann! ⤵️