Narzisstische Mutter-Tochter-Beziehung: So schadet sie dir

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Die narzisstische Mutter-Tochter-Beziehung ist eine ganz spezielle, die dein Leben nachhaltig prägt und zum Teil verheerende Folgen für dich hat. 

In diesem Beitrag möchte ich auf die Besonderheiten in der Beziehung zwischen narzisstischen Müttern und ihren Töchtern eingehen und aufzeigen, wie sie dir schadet, selbst wenn du heute bereits erwachsen bist.

Inhalte

Strukturelle Faktoren & der Faktor Zeit

Mutter als primäre Bezugsperson

Auch wenn die Gesellschaft sich hier immer mehr einem Wandel unterzieht, so sind die meisten von uns noch in patriarchalischen Strukturen aufgewachsen. Mütter blieben nach der Geburt meistens zuhause und waren so die primäre Bezugsperson für ihre Kinder. Väter sind typischerweise den ganzen Tag auf der Arbeit und insbesondere in früheren Generationen kam es nicht zu selten vor, dass Väter mit ihren Kindern am liebsten gar nichts zu tun haben wollten.

Mütter als Alleinerziehende

Gerade in eher jüngeren Generationen kommt es aber auch immer öfter vor, dass Eltern sich trennen oder von vornherein Alleinerziehend sind und auch hier ist es nach wie vor so, dass die Kinder in 88 % der Fälle bei der Mutter leben. 

Entscheidend für den ungleich stärker negativen Einfluss narzisstischer Mütter im Verhältnis zu narzisstischen Vätern im strukturellen Bereich ist also vor allem der Faktor Zeit. Wer quantitativ erheblich mehr Zeit mit dem Kind verbringt hat in aller Regel auch qualitativ einen höheren Einfluss auf dessen Entwicklung. 

Gesellschaftliche Faktoren: Die Rolle von Töchtern

Die renommierte Psychotherapeutin und Expertin für mütterlichen Narzissmus Susan Forward sagte einst ““Ein Sohn ist ein Sohn, bis er eine Frau findet, aber eine Tochter bleibt ihr Leben lang Tochter.”. Nicht zuletzt ist die Gesellschaft dafür vertantwortlich, die erwartet, dass Töchter “nach der Mutter kommen” und diese so ein Rollenvorbild für die jüngere Version von sich selbst sein sollte. Söhne hingegen nabeln sich meist spätestens dann ab, wenn sie eine eigene Partnerin haben. Zudem neigen diese eher dazu, aufgrund von Rivalitätsdenken zwischenmenschliche Probleme mit ihren Vätern zu entwickeln.

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Biologische Faktoren: Schwangerschaft & Stillzeit

Frauen tragen Babies aus, gebären sie und stillen sie und zumindest an den ersten beiden Punkten lässt sich nach heutiger Erkenntnis auch nichts ändern. Neugeborene und Babies und ihr (Über-)Leben hängt also zunächst eine sehr lange Zeit zu 100 % von der Mutter ab. Dementsprechend wichtig ist es, dass die Mutter dem Kind gegenüber grundsätzlich wohlgesonnen und gewillt ist, seine Bedürfnisse zu erfüllen, was leider nicht immer der Fall ist. Dazu aber gleich mehr.

Erschwerend hinzu kommt, dass Narzisstinnen in ihrem Leben in der Regel dauerhaft psychisch extrem belastet oder einfacher gesagt gestresst sind. Das bedeutet auch, dass das Kind während der Schwangerschaft diesen Stress bereits mitbekommt und dauerhaft im Stresscocktail der Mutter schwimmt. Die Folge ist die sogenannte “Global High Intensity Activation”, sozusagen eine angeborene körperliche Stresssucht bei Söhnen und Töchtern narzisstischer Mütter. 

Doch damit nicht genug. Der Stress bei der Mutter hat nämlich nicht nur körperliche Folgen beim Kind. Das Körpergedächtnis setzt beim Baby bereits ab dem 3. Schwangerschaftsmonat ein. In diesem Teil des impliziten Gedächtnisses werden keine Erinnerungen in Form von Worten oder Bildern gespeichert, denn dafür sind wir zu der Zeit ja noch viel zu klein. Stattdessen werden Erfahrungen und Erinnerungen in diffuserer Form abgespeichert und sind auch als Erwachsene nur so für uns abrufbar. Und genau das ist auch ein Problem, das sich bei erwachsenen Töchtern oft genau so zeigt: Ein diffuses Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt, zu dem wir aber keinen bewussten Zugang herstellen können. Sprich: Wir wissen, DASS etwas nicht stimmt. aber nicht WAS nicht stimmt.

Psychologische Faktoren: Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse

Die narzisstische Mutter sieht und akzeptiert ihre Kinder nicht als eigenständige Personen, sondern sie missbraucht sie als Erweiterung ihrer Selbst. Weil Mütter Frauen sind identifizieren sie sich mehr mit ihren Töchtern als mit Söhnen. Sie nähren sich daher primär aus ihnen und holen sich so ihre narzisstische Zufuhr oder sie treten mit ihnen in Konkurrenz.


Töchter narzisstischer Mütter dürfen keine eigenen Gefühle und Bedürfnisse haben. Gerade als Baby und Kleinkind haben wir aber zunächst jede Menge Bedürfnisse, die wir nicht selbst stillen können. Das setzt die narzisstische Mutter unter Druck und stresst oder triggert sie sogar. Diesen Stress wälzt sie postwendend aufs Kind ab und was dann passiert, nenne ich angelehnt an Alice Miller das “Drama des begabten Kindes”: Das Kind unterdrückt um seine wahnsinnige Abhängigkeit von der Mutter wissend seine Bedürfnisse, weil es die Mutter nicht verärgern will, weil es sonst stirbt. Was Töchter narzisstischer Mütter also schon in den ersten Lebenstagen lernen ist, dass Bedürfnisse haben oder später auch Kritik äußern sofort zu “Liebes”entzug der primärsten und wichtigsten Bezugsperson in unserem Leben führt.


Wer sich das ganze einmal richtig unter die Haut gehen lassen will, dem kann ich folgendes Gedankenexperiment empfehlen:


Dr. Edward Tronick führte 1975 das sogenannte Still Face Experiment durch, in dem eine Beziehungsunterbrechung zwischen Mutter und Baby durchgeführt wird. Die Mutter ist dem Baby zunächst liebevoll zugewandt und interagiert mit ihm. Dann dreht sie sich um, versteinert ihren Blick und wendet sich mit einem neutralen Gesicht wieder dem Baby zu. Ihr Gesichtsausdruck bleibt versteinert und sie interagiert nicht mehr mit ihrem Baby. Das Baby merkt sofort, dass etwas nicht stimmt, ist sichtlich erregt und versucht  mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, die Mutter wieder für sich zu gewinnen, was ihm nicht gelingt. Von Sekunde zu Sekunde wird es aufgeregter und beginnt schließlich zu weinen.

Im Video sieht man deutlich, wie verzweifelt das Baby schon über die NEUTRALE Haltung der Mutter ist und wie viel Kraft es aufwendet, sich aus dieser misslichen Lage zu befördern.

Und jetzt stell dir einmal folgendes vor: Narzisstische Mütter haben in der Regel keine neutrale Haltung ihren Kindern gegenüber, sondern eine negative. Und: Eine narzisstische Mutter zu haben ist kein Experiment, das nur 2-3 Minuten dauern und an dessen Ende du sofort wieder beruhigt und reguliert wirst. Es ist ein Dauerzustand ohne Entkommen.

Narzisstische Mutter: Folgen für die Töchter

Durch die Unzulänglichkeiten der Mutter werden die Grundbedürfnisse der Töchter ab dem ersten Tag ihres Lebens nicht oder nicht ausreichend erfüllt.
Sicherlich kennst du aus dem Schulunterricht noch die Bedürfnispyramide von Maslow, die die menschlichen Grundbedürfnisse aufzeigt.
Schon hier zeigt sich, dass bei Töchtern einer narzisstischer Mutter höchstens die physiologischen Bedürfnisse wie z.B. Hunger, Durst und Schlaf erfüllt werden. Oft leider nicht mal diese.

Oft stützen sich missbräuchliche Eltern oder narzisstische Mütter jedoch auf die Erfüllung der physiologischen Grundbedürfnisse. Aussagen wie “Du hattest ein warmes Dach über dem Kopf und genug zu essen, was beschwerst du dich überhaupt?” bekommen viele Kinder zu hören. Letztlich ist auch das wieder nur gelebtes Gaslighting. Indem die Eltern die Realität des Kindes so verzerren (“Die Grundversorgung reicht aus, um uns zu guten Eltern zu machen”) zweifelt das Kind an seiner eigenen Wahrnehmung. Auch Gefühle der Undankbarkeit kommen so sehr häufig bei Töchtern narzisstischer Mütter zustande. 

Aus heutiger Sicht habe ich zu Sätzen wie dem obigen eine recht klare Antwort: “Die körperlichen Grundbedürfnisse deiner Kinder werden auch in einem Kinderheim erfüllt, darauf brauchst du dir nichts einzubilden und schon gar nicht davon ausgehen, dass dich das zu einem guten Elternteil macht.” Das darfst du dir gerne von mir kopieren und beim nächsten Vorwurf dieser Art vorbringen.  

Noch dramatischer wird es, wenn wir uns die psychologischen Grundbedürfnisse anschauen:

Wenig überraschend werden leider auch diese wiederholt oder dauerhaft nicht erfüllt. Wenn das der Fall ist, tut unser gesamter Organismus ALLES dafür, dass zu ändern und wir richten unser Verhalten völlig darauf aus: Es entstehen Copingmechnismen oder auch “Störungen” wie Depressionen, Ängste, People Pleasing, Essstörungen, Suchterkrankungen, Zwänge und vieles mehr. (Die hier genannten Folgen sind nur beispielhaft und keinesfalls vollständig!)

Entwicklungstrauma als Folge von Vernachlässigung und narzisstischem Missbrauch

Die genannten Erkrankungen, Verhaltensweisen und Symptome lassen sich dabei alle auf eine Ursache zurückführen: Durch die Vernachlässigung und/oder den narzisstischen Missbrauch entsteht bei den Kindern ein sogenanntes Entwicklungstrauma. Für die Ausbildung eines Entwicklungstraumas ist es entgegen landläufiger Meinung NICHT notwendig, dass dem Kind besonders große, “schlimme” Dinge zugestoßen oder angetan wurden. Schon die Vernachlässigung oder eine kontinuierliche Nicht-Erfüllung seiner Bedürfnisse, keine oder eine schlechte Bindung zur Mutter, vorgeburtliche Prozesse wie die genannte Global High Intensity Activation und vieles mehr kann bereits ein solches auslösen. In einigen Fällen kann ein Entwicklungstrauma auch Traumafolgestörungen wie eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS) zur Folge haben.

Die Auswirkungen der Beziehung zu unserer narzisstischen Mutter begleiten uns oft bis ins Erwachsenenalter und bescheren uns nicht selten diverse Probleme wie People Pleasing, Perfektionismus und innere Unruhe. Wenn es dir auch so geht, und du das endlich hinter dir lassen willst, begleite ich dich gerne.

Ich bin somatische Therapeutin und spezialisiert auf Töchter narzisstischer Mütter.

Lass uns gemeinsam herausfinden, wie ich dir gerade am besten weiterhelfen kann! ⤵️

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