Hypervigilanz

Wenn dein Nervensystem dauerhaft in Alarmbereitschaft ist

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Disclaimer: Die Begriffe „heilen“ und „Heilung“ werden in diesem Beitrag im übertragenen Sinne verwendet, um innere Wachstumsprozesse zu beschreiben. Dieses Angebot ersetzt keine Psychotherapie oder medizinische Behandlung und enthält keine Heilversprechen.

Kennst du dieses Gefühl, ständig auf Habacht zu sein, auch dann, wenn objektiv nichts los ist?

Dein Körper ist angespannt, du scannst die Umgebung nach kleinsten Veränderungen, und schon das Geräusch einer vibrierenden Handybenachrichtigung lässt deinen Plus hochnschnellen?

Willkommen in der Welt der Hypervigilanz!

Hypervigilanz Bedeutung: Was ist Hypervigilanz?

Hypervigilanz (zu Deutsch auch “Übererregung”) ist ein Begriff aus der Psychologie und bedeutet per Definition ine erhöhte Wachsamkeit und eine dauerhafte Übererregung des Nervensystems. Sie äußert sich insbesondere in Form von hoher Schreckhaftigkeit, innerer Unruhe und einem ständigen Auf-der-Hut-Sein.

Hypervigilanz bedeutet, dass dein Körper – genauer gesagt dein autonomes Nervensystem – permanent glaubt, du seist in Gefahr, obwohl du objektiv gesehen in Sicherheit bist.
Das Ergebnis: ein Leben im ständigen „Fight-or-Flight“-Modus, der dich auf Dauer erschöpft und ausbrennt.

Hypervigilanz ist ein Zustand chronischer Anspannung und übermäßiger Aufmerksamkeit auf mögliche Gefahren, ausgelöst durch traumatische oder überfordernde Erfahrungen.

Inhalte

Hypervigilanz und das Nervensystem

Während ein gesundes Nervensystem zwischen Aktivierung und Entspannung hin- und herschwingt, bleibt deins in einem Dauerzustand von „Achtung, es könnte gleich was passieren“ stecken.
Das ist nicht deine persönliche Schwäche und auch keine Charaktereigenschaft, sondern eine körperliche Reaktion auf dauerhaften Stress oder Trauma, in der Regel bereits in deiner Kindheit.

Und genau deshalb geht Hypervigilanz auch nicht einfach weg, wenn du dich „endlich mal entspannst“ (haha, als ob das überhaupt ginge…). Dein Nervensystem hält an diesem Mechanismus fest, weil es glaubt, dass es dich damit vor Gefahren beschützt. Wie du trotzdem an deiner Hypervigilanz arbeiten kannst, erfährst du gleich.

Typischerweise tritt Hypervigilanz in Verbindung mit den folgenden psychischen Erkrankungen auf:

  • Trauma, Entwicklungstrauma, (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörung
  • Angststörungen, insbesondere Generalisierte Angststörung
  • Depressionen
  • Zwangsstörung
  • Autismus
  • ADHS
  • Persönlichkeitsstörungen wie Borderline 

Auch ein Auftreten in manischen Episoden, während Psychosen oder bei Schizophrenie ist möglich, aber deutlich seltener. 

Hypervigilanz Symptome: An diesen Anzeichen erkennst du sie

Hypervigilanz ist kein bloßes Overthinken sondern ein diffuser, oft unbemerkter körperlicher Zustand, der eher durch seine Symptome als durch sich selbst auffällt.
Dein Nervensystem steht auf Daueralarm, auch wenn du es gar nicht wirklich bemerkst, weil es dein Normalzustand ist. Und das sogar dann, wenn du kognitiv weißt, dass keine echte Gefahr besteht.
Das merkst du u.a. daran, dass du dich nicht wirklich entspannen kannst – selbst, wenn du willst.

Typische Symptome und Anzeichen einer Hypervigilanz sind:

  • ständige innere Unruhe ohne klaren Auslöser
  • das Gefühl, „nicht runterzukommen“
  • Angst- und Panikzustände mit oder auch ohne klaren Auslöser
  • übermäßige Schreckhaftigkeit oder starke körperliche Reaktionen auf plötzliche Geräusche
  • ständiges Scannen deiner Umgebung auf potenzielle Gefahren
  • genaues Lesen von Menschen (Gestik, Mimik, Körperhaltung), um kleinste Stimmungsveränderungen wahrzunehmen
  • Katastrophisieren: In jeder Situation vom Schlimmsten ausgehen
  • übermäßige Wachsamkeit gegenüber Kritik, Ablehnung oder Unsicherheit
  • Erschöpfungszustände am Tag und/oder Schlafstörungen in der Nacht, weil dein Körper nie wirklich abschaltet
  • körperliche Begleiterscheinungen wie Herzrasen, Zittern, Verdauungsprobleme (Hallo Stressdurchfall 👋🏻💩) oder ein ständiger Druck im Brust- oder Bauchraum
  • Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren, weil dein Gehirn permanent auf „Alarmbereitschaft“ läuft (“Brain Fog”)
  • Misstrauische oder feindselige Haltung gegenüber anderen Menschen
  • schnelle Reizüberflutung in der Öffentlichkeit oder in großen Menschenmengen 
  • uvm.
hypervigilanz symptome

Wenn du dich in mehreren Punkten wiedererkennst, ist das ein erster Hinweis darauf, dass du von Hypervigilanz betroffen sein könntest.  

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Wie Hypervigilanz entsteht

Hypervigilanz entsteht nicht einfach so und schon gar nicht, weil du „zu empfindlich“ bist.
Sie ist die logische Prägung eines Nervensystems, das viel zu früh lernen musste, ständig auf Gefahr zu achten und ein Kind zu beschützen, das nicht von jemand anderem beschützt wird.

Oft sind es frühe, wiederholte oder subtile Stress- und Traumaerfahrungen, die den Körper in diesen Zustand bringen.
Dazu gehören:

  • emotionale Unsicherheit in der Kindheit („Ich wusste nie, welche Mutter ich heute kriege“)
  • körperliche oder emotionale Gewalt
  • Eltern, die unberechenbar, überfordert oder abweisend waren
  • ständige Kritik, Liebesentzug, starker Leistungsfokus oder das Gefühl, es nie richtig machen zu können
  • zu frühe Verantwortung, also eine emotionale oder praktische Parentifizierung
  • chronischer Stress, z. B. durch übermäßige Anpassung oder fehlende Sicherheit

Diese Erfahrungen prägen dein Nervensystem – besonders dann, wenn sie in der Kindheit stattfinden, also in der Zeit, in der sich dein Nervensystem gerade ausbildet und dein Körper noch lernt, was Sicherheit überhaupt bedeutet.
Statt ein gesundes, flexibles Gleichgewicht zwischen Aktivierung und Ruhe zu entwickeln, wird dein Nervensystem per Werkseinstellung auf Übererregung eingestellt.

Man spricht hier auch von einem sogenannten Entwicklungstrauma:

Hypervigilanz Ursachen: Entwicklungstrauma

Hypervigilanz ist in vielen Fällen die Folge von traumatischen Erfahrungen in der Kindheit. Gleichzeitig ist Hypervigilanz ein Kernsymptom von Traumafolgestörungen wie einer (k)PTBS. 

Das Verhältnis zwischen (Entwicklungs-)Trauma und Hypervigilanz lässt sich also ganz gut mit dem Henne-Ei-Problem beschreiben: Was war zuerst da? In den meisten Fällen lautet die Antwort: Das Trauma. Denn dieses verändert unser Nervensystem dahingehend, dass die Hypervigilanz erst ausgelöst wird. 

Insbesondere traumatische Erfahrungen während unserer Kindheit, wo unser Nervensystem und unsere Regulationsfähigkeit noch nicht vollständig ausgebildet sind, sind häufig Ursache für eine spätere Hypervigilanz. 

Hierbei ist zu beachten, dass traumatische Erfahrungen bei weitem nicht immer das sein müssen, was die Gesellschaft als Trauma versteht, also z.B. sowas wie Krieg, Umweltkatastrophen, Flucht und Ähnliches. 

Das entsteht nicht durch ein einzelnes Schockerlebnis, sondern durch viele kleine Momente, in denen du dich emotional allein gelassen oder dauerhaft überfordert gefühlt hast.

Ein sogenanntes Entwicklungstrauma entsteht deutlich schneller und oft schon durch vermeintlich nicht so schwerwiegende Dinge. Es kann z.B. schon durch viele kleine Momente entstehen, in denen du dich emotional alleingelassen, überfordert oder unsicher gefühlt hast oder in denen deine Bedürfnisse nicht angemessen erfüllt wurden. 

Du kannst auch dann ein Entwicklungstrauma haben, wenn du keine direkte Gewalt erlebt hast oder “nie wirklich was Schlimmes” passiert ist. Und ja, leider “reicht” das alleine schon, um heute im Erwachsenenalter starke Symptome wie auch eine Hypervigilanz zu zeigen. 

Die tragische Folge eines Entwicklungstraumas ist dabei, dass dein Körper bis heute glaubt, dass du wachsam bleiben musst, um zu überleben, weil das in deiner Kindheit so war. Deshalb fühlt sich Ruhe heute oft gefährlicher an als Anspannung.

Hypervigilanz nach Narzissmus: So entsteht Hypervigilanz bei narzisstischen Eltern

Eine Sonderrolle in Sachen Hypervigilanz kommt den Opfern von narzisstischem Missbrauch, insbesondere den Kindern von narzisstischen Müttern oder Vätern zu. 

Narzisstische Eltern sind unberechenbar und gefährlich. Ihre Stimmung kann jeden Moment kippen, was extreme Gefahr für die Kinder bedeuten kann. 

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Um sich vor dieser nahezu willkürlichen Gefahr zu schützen, entwickeln die Kinder von narzisstischen Eltern schon früh eine Hypervigilanz. Sie stecken all ihre Aufmerksamkeit in ihre Umwelt, um bereits kleinste Wesensänderungen bei den Eltern wahrnehmen zu können und entsprechend handeln, also fliehen oder beschwichtigen zu können. 

Konkret heißt das, dass diese Kinder dauerhaft überwachen, wie das narzisstische Elternteil atmet, geht, spricht, guckt und vieles mehr. So werden diese Kinder extrem gut darin, das Verhalten des narzisstischen Elternteils vorhersehen zu können, um sich selbst bestmöglich zu schützen.

Der Analyse-Zwang der Kinder beschränkt sich natürlich nicht ausschließlich auf das Elternhaus, sondern dieses Verhalten generalisiert sich und findet in allen Beziehungen und Umgebungen Anwendung.

Die siehst: Lange Zeit war die die Hypervigilanz als Überlebensstrategie sehr dienlich, aber heute ist es genau dieses Muster, was dich nie wirklich zur Ruhe kommen lässt.

Denn leider “verwächst” sich hypervigilantes Verhalten nicht automatisch und dein Körper hält weiterhin Ausschau nach der nächsten Gefahr – auch wenn die gar nicht mehr da ist und du heute nicht mehr von deiner narzisstischen Mutter abhängig bist. 

Diese Hypervigilanz in Folge von narzisstischem Missbrauch unterscheidet sich nicht nur in der Entstehung, sondern auch darin, wie tief sie im System sitzt: Sie ist oft mit Schuldgefühlen, Perfektionismus und massiver Selbstüberwachung assoziiert, die sich z.B. als Krankheitsangst äußern kann.

Übermäßige Wachsamkeit vs. berechtigte Wachsamkeit

Bevor wir über Heilung sprechen, müssen wir über etwas anderes sprechen: Sicherheit.

Denn Hypervigilanz kann sich nur dann wirklich beruhigen, wenn die Gefahr tatsächlich vorbei ist.

Solange du weiterhin Kontakt zu der Person hast, die dich ständig triggert, verletzt oder manipuliert, ist dein Körper nicht überempfindlich, sondern reagiert völlig angemessen.
Wenn du dich in der Gegenwart deiner narzisstischen Mutter nicht entspannen kannst, dann liegt das nicht an mangelnder Regulation oder fehlender Reife, sondern daran, dass dein Nervensystem völlig korrekt registriert, dass du nicht sicher bist.

Viele verwechseln Heilung mit „ruhig bleiben trotz Kontakt“ und “nicht mehr getriggert werden” durch deine Mutter und ihr Verhalten.

Aber das funktioniert nicht und das ist auch gut so, denn es ist ein Zeichen, dass dein Nervensystem völlig gesund ist und tut, was es tun soll.

Regulation setzt tatsächliche Sicherheit voraus.
Und Sicherheit bedeutet in diesem Kontext, dass du nicht mehr regelmäßig mit der Person in Kontakt bist, die dein Nervensystem frittiert und in diesen chronischen Alarmzustand gebracht hat. Und dabei ist es übrigens egal, ob dieser Kontakt direkt stattfindet (also zwischen deiner Mutter und dir – btw auch egal ob persönlich oder digital über WhatsApp o.Ä.) oder indirekt über Dritte, z.B. deine Geschwister oder deinen Vater.

Wenn du also immer wieder in Gesprächen, Besuchen oder subtilen Schuldspiralen landest, arbeitet dein Körper nicht gegen dich, sondern versucht dich zu schützen.

Nur: Er kommt nie ans Ziel, solange du in denselben Kontexten bleibst.

„Solange du noch im Feuer stehst, ist es kein Wunder, dass du dich verbrannt fühlst.“

Erst wenn du dich räumlich und emotional distanzierst, kann dein System lernen, dass die Gefahr vorbei ist.
Erst dann wird aus berechtigter Wachsamkeit eine übermäßige Hypervigilanz, die du sanft regulieren kannst, weil dein Körper endlich die Möglichkeit bekommt, zu erfahren, dass er sicher ist.

Bevor wir also jetzt in den Abschnitt über die Heilung von Hypervigilanz eintauchen, lass es mich ganz deutlich sagen: Ohne ein radikales Entfernen aller dysregulierenden Faktoren ist die Regulation deiner Hypervigilanz nicht möglich. 

Zum Beispiel bedeutet das konkret, dass du den Kontakt zu deiner narzisstischen Mutter abbrechen musst, dass du deinen toxischen Job kündigen musst oder dass du deinen Partner verlassen musst, der dich abwertend behandelt. Ich weiß, das sind keine angenehmen News und das klingt sehr radikal, aber glaub mir, aus jahrelanger Erfahrung kann ich dir sagen, anders wirst du keinen Erfolg haben.

Hypervigilanz Behandlung: So kannst du Hypervigilanz heilen

Hypervigilanz lässt sich nicht einfach „wegrationalisieren“, indem du dir immer wieder einredest, dass doch alles gut sei.
Sie ist im Körper gespeichert – in deinen Muskeln, deiner Atmung, deiner Verdauung, deinem Herzschlag.
Das bedeutet: Du kannst sie nur dort verändern, wo sie entstanden ist: im Nervensystem.

Viele Betroffene versuchen es jahrelang mit Breathwork, Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen, aber solange dein Körper Gefahr meldet, kann dein Geist nicht wirklich entspannen.
Du brauchst also keine neue mentale Strategie, sondern die gelebte Erfahrung von Sicherheit im Körper.

Hypervigilanz Therapie

Wie bereits beschrieben ist der Auslöser von hypervigilantem Verhalten sehr häufig Trauma. Daher lässt sich Hypervigilanz sehr gut und gezielt mit Traumatherapie behandeln. Die Erfolgschancen damit die Hypervigilanz zu reduzieren oder sogar ganz zu heilen sind in der Regel sehr gut, wenngleich ich dir offen sage, dass dieser Prozess nicht von heute auf morgen klappt und mitunter einige Zeit in Anspruch nehmen kann. 

Das Ziel ist nicht, nie wieder aktiviert zu sein, sondern dass dein Körper lernt, von selbst zurück in die Ruhe zu finden. Genau das lernst du in der Traumatherapie.

Die somatische Traumatherapie arbeitet mit den Empfindungen im Körper, mit Bewegungsimpulsen, Atem, Orientierung und Kontakt.
Dein System wird sozusagen neu kalibriert: Es darf wieder lernen, was echte Sicherheit bedeutet.

Hypervigilanz Medikamente: Warum sie nur unterstützend wirken

Es gibt keine Medikamente, die Hypervigilanz direkt „abschalten“ und eine medikamentöse Therapie, die sich rein auf Hypervigilanz fokussiert, gibt es nach heutigem Kenntnisstand nicht. Das wäre auch nicht sinnvoll, da es nur die Symptome und nicht die Ursache angehen würde. 

Der nachhaltigere Weg, Hypervigilanz dauerhaft zu reduzieren ist in jedem Fall die Auflösung zugrundeliegender Thematiken im Rahmen einer Traumatherapie oder eines trauma-informierten Coachings. 

In manchen Fällen können Medikamente dennoch kurzfristig helfen, das Nervensystem zu dämpfen oder besser zu schlafen und so überhaupt eine Therapiefähigkeit herzustellen.
Aber die eigentliche Ursache – das gelernte Muster permanenter Gefahr – bleibt dadurch unverändert.

Medikamente können also begleitend sinnvoll sein, ersetzen aber keine körperorientierte, traumainformierte Arbeit mit dem Nervensystem.

Somatische Hypervigilanz-Heilung: Der Weg aus der Übererregung

Heilung bedeutet nicht, nie wieder angespannt zu sein. Sie bedeutet, dass dein Körper wieder unterscheiden kann: Bin ich wirklich in Gefahr oder erinnert mich etwas nur daran?

Wenn du lernst, dich selbst zu regulieren, entsteht langsam das, was früher gefehlt hat: Selbstsicherheit.
Dein Körper muss nicht mehr in Alarmbereitschaft bleiben, weil er begreift, dass du jetzt für dich sorgen und auf dich aufpassen kannst.

„Regulierung ist nicht das Gegenteil von Aktivierung, sondern die Fähigkeit, beides zu halten.“

Diese Arbeit braucht Zeit, Geduld und gute Begleitung.
Aber sie funktioniert und ist wissenschaftlich fundiert. Und sie verändert nicht nur dein Nervensystem, sondern dein ganzes Leben, versprochen! 🤞🏻

Dein Körper war nie das Problem

Hypervigilanz ist keine Schwäche und auch kein Zeichen, dass du dich einfach nicht genug unter Kontrolle hast.
Es ist das Ergebnis dessen, dass du zu lang einem schädlichen Umfeld ausgesetzt warst und vielleicht immer noch bist und eines Nervensystems, das dich jahrelang beschützt hat – bis heute.

Der entscheidende Schritt ist, dass du aufhörst, gegen diese Reaktion anzukämpfen und stattdessen lernst, sie als Sprache deines Nervensystems zu verstehen.
Dein Körper hat nie versagt. Er war die ganze Zeit auf deiner Seite und ist immer für dich.
Er hat einfach nie erfahren, dass die Gefahr vorbei ist. Vermutlich, weil sie das auch noch nicht ist. 

Die Heilung deiner Hypervigilanz beginnt genau da: in dem Moment, in dem du beschließt, deinem Körper zu zeigen, dass du jetzt für dich sorgst und ihm zuhörst. Und zwar konsequent und mitfühlend, ohne Ausreden und Self-Gaslighting, dass er sich mal nicht so anstellen soll.

FAQ zu Hypervigilanz

Hypervigilanz fühlt sich an, als würdest du nie wirklich abschalten können. Dein Körper ist angespannt, dein Kopf überfordert, dein System scannt permanent nach möglichen Gefahren. Selbst in ruhigen Momenten spürst du ein unterschwelliges „Achtung”-Gefühl, als ob gleich etwas passieren könnte. Oft handelt es sich aber auch um einen Zustand, den du gar nicht so direkt bewusst bemerkst, sondern der unbewusst abläuft.
Die häufigste Ursache ist ein Trauma, besonders wiederholte emotionale Unsicherheit oder Missbrauch in der Kindheit, sogenanntes Entwicklungstrauma. Dein Nervensystem lernt früh, dass ständige Wachsamkeit notwendig ist, um dich vor Schlimmerem zu schützen. Diese Anpassung bleibt bestehen, bis du deinem Körper zeigst, dass die Gefahr vorbei ist.
Indem du lernst, deinem Nervensystem Sicherheit zu geben. Das bedeutet nicht „ruhig bleiben“, sondern dich aktiv aus Beziehungen, Kontexten und Situationen zu entfernen, die dein System in Alarm versetzen und körperlich erfahrbar zu machen, dass du jetzt sicher bist. Regulierung geschieht durch gelebte Erfahrung, nicht durch Denken.
Ja, in den meisten Fällen kann Hypervigilanz deutlich reduziert oder vollständig reguliert werden. Das Nervensystem ist nicht zuletzt dank Neuroplastizität formbar, bis wir sterben. Mit der richtigen Begleitung und der konsequenten Entfernung aus dysregulierenden Umfeldern kann dein Körper lernen, wieder in Balance zu kommen. Auch eine vollständige Heilung, in dem Sinne, dass die Symptome der Hypervigilanz nicht mehr auftreten, ist möglich, wenngleich dies ein langer Prozess ist.
Hypervigilanz ist keine eigenständige Angststörung, sondern ein körperlicher Zustand von Daueranspannung. Angststörungen können daraus entstehen, müssen aber nicht. Während Angst sich oft auf bestimmte Situationen richtet, ist Hypervigilanz ein dauerhafter Alarmzustand ohne klaren Auslöser.
Das hängt stark davon ab, wie lange dein Körper in Übererregung war und ob du dich noch in unsicheren Kontexten befindest. Sobald du wirklich sicher bist und dein Nervensystem zur Ruhe kommen kann, können sich erste spürbare Veränderungen oft schon innerhalb weniger Wochen zeigen. Ich will jedoch sehr transparent sein: Tiefe, stabile Veränderungen brauchen jedoch Zeit und Kontinuität und es kann viele Monate bis Jahre dauern, Hypervigilanz zu einem großen Teil oder ganz abzulegen.
Ja. Wenn dein Nervensystem dauerhaft erlebt, dass du sicher bist – du also keinen Kontakt mehr zu der Person hast, die die Gefahr verursacht hat – kann es lernen, den Alarmmodus loszulassen. Sicherheit ist die Grundlage jeder Regulation und damit Heilung.

Hochsensibilität ist eine angeborene neurobiologische Disposition, also eine Art, Reize intensiver wahrzunehmen.
Hypervigilanz dagegen ist eine erlernte Traumafolge: Dein Nervensystem steht auf Alarm, weil es Gefahr erwartet.

Sowohl hochsensible als auch hypervigilante Menschen reagieren stärker auf Reize als der Durchschnitt, der Mechanismus dahinter unterscheidet sich jedoch: Hochsensible tun das aus Ruhe heraus, Hypervigilante aus dem Überlebensmodus heraus. 

Übrigens: Die meisten Menschen, die sich mit Hochsensibilität “diagnostizieren” liegen meiner Erfahrung nach falsch. 

Zum einen Teil, weil bei ihnen Hypervigilanz vorliegt, zum anderen Teil, weil es nach neuestem Kenntnisstand einen Expertenkonsens in die Richtung gibt, dass es Hochsensibilität gar nicht gibt, sondern dass es sich dabei um eine Form von Autismus handelt.

Über die Autorin

Hi, ich bin Karina – somatische Therapeutin, und die Gründerin von Mutterwunde. Und ich darf dir verraten: Auch ich litt aufgrund meiner narzisstischen Mutter mein ganzes Leben unter meiner Hypervigilanz! Zum Glück gehört das heute der Vergangenheit an. Durch Reparenting schließe ich meine klaffende Mutterwunde, beruhige mein Nervensystem und helfe anderen dabei, das Leben in ständiger „Hab-Acht-Stellung“ hinter sich zu lassen und stattdessen frei und unbeschwert zu sein. Wenn du das auch willst, bin ich gerne für dich da.

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